Von Loriots geräuschlosen Politikern, dem Gemeinwohl und den Rekrutierungsteams
10. Mai 2022
In der Stadt Zug sind dieses Jahr zwei Parlamente zu wählen – der Grosse Gemeinderat (40 Sitze) und Kantonsrat (19 von 80 Sitzen). Weitere graue Wahlzettel flattern für den fünfköpfigen Stadtrat und den Regierungsrat in den Briefkasten. So oder ähnlich gilt es Exekutiven und Parlamente in allen anderen zehn Einwohnergemeinden zu bestimmen. Denn schon bald ist «Wahlsonntag», der 2. Oktober 2022 naht.
In diesem Zusammenhang werden Sie, liebe Leserin und lieber Leser, in den vergangenen Wochen beim Blättern in dieser Zeitung wohl schon oft erwartungsfroh in die Kamera blickende Einzelpersonen oder Personengruppen begegnet sein. Diese von ihren Parteien nominierten Kandidatinnen und Kandidaten auf den Bildern streben danach, gewählt zu werden. Sie wollen den Willen des Volkes, so auch Ihren, in das zugerische Politgeschehen einbringen.
Spätestens nach den Sommerferien werden all diese Köpfe wieder vermehrt im öffentlichen Raum auftauchen. Scharen amtierender Politikerinnen und Politiker ebenso wie Nachwuchskräfte werden Sie anblicken und um Ihre Gunst werben. Deren Botschaft: bitte werfen Sie die «richtige» Wahlliste in die Urne, auf der ich auch bin! Alle wollen Sie dem Gemeinwohl – oberstes Prinzip unseres organisierten Zusammenlebens – auf ihre Art und Weise zum Durchbruch verhelfen. Im Dienst am Gemeinwohl nämlich finden unsere kommunalen und kantonalen Institutionen ihre Bestimmung. Ziel von Wahlen ist es, dass Ihre Ansichten von Gemeinwohl über die gewählten Politiker (und deren Werte und Haltungen) in die politischen Interessensabgleiche einfliessen.
Mein Tipp: schauen Sie genau hin, was die aktuellen Vertreterinnen im politischen Alltag machen und was die Parteien in Ihrer Gemeinde tatsächlich tun bzw. in Zukunft zu tun gedenken. Welche Werte und Haltungen sind erkennbar? Was haben Sie seit der letzten Wahl erreicht und getan? Wurden «echte» Vorstösse vorgebracht oder sind diese als eher Wahlwerbung einzustufen? Das wäre ein Faktencheck ohne Stress. Dann können Sie nach dem Sommer auf Ihrem Bildschirm, den Plakaten und in Broschüren Köpfe und Slogans (noch) besser einordnen. Leichten Herzens können Sie dann beim Anblick der unzählbar vielen Gesichter mit Loriots Worten sagen: «Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen». Wählen Sie also Personen wieder, die in Ihrem Sinne aktuell nicht geräuschlos sind, oder setzen Sie auf neue Kräfte, die das Potential und den Willen haben, Meinungen und Werte, die sich mit Ihren Ansichten und Überzeugungen decken, aktiv in die Politik einzubringen. In diesem Sinne danke ich allen «zugerischen HR-Rekrutierungsteams», die Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, eine gute Auswahl präsentieren werden. Ein wichtiger Beitrag, wie ich meine, für eine zukunftsfähige und lebendige Demokratie im Kanton Zug.
Die Mitteparteien und ihre Wahlteams werden ihren Beitrag leisten. Junge als auch ausgewiesene und erfahrene Politiker werden wir Ihnen auf den Wahllisten präsentieren. Ich bin aus vielen persönlichen Gesprächen erfreut und überzeugt, dass unsere Werthaltungen dank diesen Kandidierenden (auch weiterhin) nicht geräuschlos sein werden. Die Mitte setzt in allen Gemeinden auf Personen, die vor Ort, in den Quartieren und Vereinen verankert sind. Gehen Sie auf sie zu! Wir sind gewillt, uns heute wie auch morgen auf der Basis von «Freiheit, Solidarität und Verantwortung» für ein lebenswertes und wirtschaftlich prosperierendes Zug einzusetzen.
Michael Felber
Kantonsrat Die Mitte Stadt Zug