Unsere Website ist nicht für deine Browserversion optimiert.

Seite trotzdem ansehen

Nicht in jeder Hinsicht objektiv!

22. Mai 2019

Nicht in jeder Hinsicht objektiv

Antwort auf den Leserbrief in der Zuger Zeitung vom 16. Mai 2019

„Ein Freudentag und ein Dank an den Zuger Finanzdirektor“

Bei der Lektüre von Kantonsrat Philip C. Brunners Leserbrief, eine Hommage an Finanzdirektor Heinz Tännler, mussten wir unweigerlich an das kürzlich im Tagesanzeiger erschienene Zitat von Prof. Elsbeth Stern denken: «Es ist tatsächlich so, dass viele Eltern die Intelligenz ihrer Kinder überschätzen.» Es geht uns keinesfalls darum, die Fähigkeiten oder gar die Intelligenz des Finanzdirektors Heinz Tännler in Frage zu stellen. Diese völlig aufgeblasene Lobhudelei des Schreiberlings wird weder den Tatsachen, noch dem grossen Einsatz verschiedenster Protagonisten, insbesondere der Arbeit unserer früheren und aktuellen Bundesparlamentarier, gerecht und dürfte auch für den «Gelobten» eher peinlich sein.

Es war eine Arbeitsgruppe der Finanzdirektorenkonferenz (FDK), welche nach der letzten Beratung des NFA im Bundesparlament vor vier Jahren einen Lösungsvorschlag für die zukünftige Ausgestaltung des NFA ausarbeitete. Diese war paritätisch zwischen Nehmer- und Geberkantonen zusammengesetzt. Ein Mitglied war unser vormaliger Finanzdirektor und heutige Ständerat Peter Hegglin (CVP).

Seither wurde der Kompromissvorschlag durch immer weitere Zugeständnisse an die Nehmerkantone für die Geberkantone verschlechtert. Durch den Systemwechsel ist die Entlastung für Zug immer noch sehr relevant. Schliesslich waren es die Exponenten der FDK und der Konferenz der Kantonsregierungen, welche dem Bundesrat und dem Parlament den Antrag unterbreiteten und sich dafür stark machten.

Das Bild des einsam heldenhaft kämpfenden Finanzdirektors, der diesen Sieg für unseren Kanton im Alleingang errungen hat, ist insofern absurd und völlig abwegig, als dass dieser Lösungsvorschlag der Zustimmung von National- und Ständerat bedarf. Nur die Mehrheit unseres Bundesparlaments – und keine One-Man-Show – kann den berechtigten Bedürfnissen unseres Kantons zum Durchbruch verhelfen.

Dass Eltern hinter ihren Kindern stehen, diese nach Kräften unterstützen und dabei nicht immer in jeder Hinsicht objektiv sind, liegt in der Natur der Sache und kann hingenommen werden. Dass es Parteien mit ihren Exponenten im Wahljahr ähnlich handhaben, ist ebenso nachvollziehbar und mit einer gewissen Nachsicht zu betrachten. Ist die Brille jedoch derart dunkelrosarot eingefärbt, dass kein klarer Blick auf die Tatsachen mehr möglich ist, grenzt dies für uns an bewusste Fehlinformation der Bevölkerung.

Manuela Käch, Jean Luc Mösch, Pirmin Andermatt, Anna Bieri, Kantonsrätinnen und Kantonsräte CVP