Nein zu «No-Billag»
14. Februar 2018
Zwar bin ich selbst eine Tennis-Banause, trotzdem spiele ich den Ball gerne Ihnen zu und fordere Sie auf, meine Aufschläge zu retournieren.
Der Initiativtext zu No-Billag verbietet dem Bund nicht nur das Erheben von Gebühren, sondern auch das Betreiben oder Subventionieren von Radio- und Fernsehstationen. Damit würde unser komplettes Radio- und Fernsehangebot von privaten Anbietern übernommen werden.
- Sind Sie überzeugt, dass sich eine gute italienischsprachige Tagesschau für nur acht Prozent der Bevölkerung für einen privaten Anbieter lohnen wird?
- Heute ärgern wir uns über vermeintlich linke Journalisten und zu viel Sendezeit für die SVP. Dürfen wir uns künftig noch beklagen, wenn ein Privatsender Informationen und Meinungen so gewichtet, wie er es will? Sind Sie sicher, dass Ihnen noch jemand unabhängige, korrekte Informationen liefert, weil er dazu rechtlich verpflichtet ist?
- Sind Sie sicher, dass sich ein Privater finden lässt, der Menschen mit einer Sinnesbehinderung informiert, damit diese an der Gesellschaft partizipieren können, wie es die SRG mit 9.5 Mio. CHF ermöglicht?
- Denken Sie, dass ein ausländischer Investor ein Interesse hat, unsere schweizerischen Traditionen zu pflegen und Ihnen diese für Auge und Ohr in Ihr Wohnzimmer zu bringen?
- Sie bezahlen heute etwa 300 CHF jährlich, wenn Sie sich bei einem privaten Anbieter Sportsendungen anschauen möchten. Würde der Radio- und Fernsehkonsum Ihrer ganzen Familie tatsächlich weniger als 365 CHF kosten, wenn Sie auch für die übrigen von Ihnen gewünschten Sendungen bezahlen müssten?
- Ihr Lieblingssender muss sich neu grösstenteils über Werbung finanzieren. Wären Ihnen regelmässige, lange Werbeunterbrüche egal?
Sie brauchen kein Hawk-Eye um zu sehen, dass diese Schläge komplett ins Aus gehen: Ich beantworte sämtliche Fragen mit nein. Mein Fazit: Nein zu No-Billag!