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Laura Dittli steht hinter dem neuen Namen

3. November 2020

INTERVIEW 

«Das ist eine grosse Chance für unsere Partei»: Laura Dittli, Präsidentin der Zuger CVP, steht hinter dem neuen Parteinamen

Aus der CVP wird «Die Mitte» – für die Kantonalpräsidentin ein Schritt in die richtige Richtung.

Zoe Gwerder03.11.2020, 05.00 Uhr
Laura Dittli ist die Präsidentin der kantonalen CVP.

Laura Dittli ist die Präsidentin der kantonalen CVP.

Bild: Stefan Kaiser (Baar, 2. Mai 2020)

Seit Ende Oktober ist klar: Aus der CVP wird «Die Mitte», zumindest auf nationaler Ebene. Rund 60 Prozent der 20668 Parteimitglieder haben sich an der Urnenabstimmung für den neuen Namen entschieden. Die Kantonalparteien haben noch etwas Zeit zu entscheiden, wie sie künftig heissen wollen. Bis 2025 müssen sie festlegen, ob sie sich auch «Die Mitte» nennen oder doch am «C» festhalten möchten. Im Kanton Zug haben dazu bereits Gespräche stattgefunden, wie Kantonalpräsidentin Laura Dittli sagt. Ihr Zeitplan ist ehrgeizig.

Frau Dittli, Sie haben sich im Voraus klar für einen Namenswechsel Ihrer Partei ausgesprochen. Freuen Sie sich, dass es geklappt hat?

Laura Dittli: Ich bin überzeugt, dass es eine grosse Chance für unsere Partei ist, und das freut mich. Ich bin auch froh, ist der ganze Prozess einen bedeutenden Schritt weiter, haben wir uns doch intensiv mit diesem Thema befasst in diesem Jahr.

Was bedeutet der Namenswechsel nun für die Zuger Kantonal- und die Ortsparteien?

Grundsätzlich sind wir völlig frei, wie wir im Kanton Zug weiterfahren. Es gab jedoch bereits Gespräche mit den Ortsparteien und Vereinigungen. Man möchte nun vorwärtsmachen, damit wir uns möglichst bald wieder ganz der Sachpolitik widmen können und keine Unsicherheiten aufkommen.

Ab wann wird es im Kanton Zug nur noch «Die Mitte» geben?

Der weitere Ablauf wird in Kürze durch das Parteipräsidium definiert. Ziel ist es, an der Delegiertenversammlung Anfang 2021 über den neuen Namen zu befinden. Das ist ein guter Zeitpunkt, um insbesondere auch die Wahlen 2022 aufzugleisen.

Wie ist nun das neue «Die Mitte» in unserer Mundart zu versprachlichen?

Da sehe ich keine Schwierigkeiten. «Mitti» oder «d’Mitti» geht ja ganz gut.

Mit wie vielen Austritten rechnen Sie bei einem Namenswechsel?

Ich gehe nicht davon aus, dass es Austritte geben wird. Unsere Partei-DNA, unsere Werte, unsere Politik und die Personen, die sich für diese Politik einsetzen, ändern sich ja nicht, nur weil wir ein neues Etikett haben. Wenn jemand wegen einer Namensänderung austritt, dann war er vielleicht schon vorher in der falschen Partei. Ich verstehe die kritischen Stimmen, vor allem wenn man sich über Jahre mit der CVP identifiziert hat. Schliesslich ist die CVP im Kanton Zug eine erfolgreiche Partei, dann fällt es besonders schwer, etwas aufzugeben.

Wie wollen Sie die Ortsparteien ins Boot holen?

Die Kantonalpartei wird einen guten Austausch mit den Ortsparteien führen und sie in diesem Prozess begleiten. Wir müssen diesen Weg zu neuen Ufern gemeinsam als Team gehen und die bestmögliche Lösung für unsere Partei finden. Ich bin überzeugt, dass wir auch im Kanton Zug Personen mit unserer Politik abholen können, die bis anhin vor allem wegen des «C» nicht bei uns waren. Das ist auch eine Chance für die Ortsparteien.

Interview in der Zuger Zeitung vom 3. November 2020