Innovation RIZ Juli/August 2018
30. Juni 2018
Gerne stellen wir in Bildung, Wirtschaft, Gewerbe oder
Familie die Frage: Bringt uns das etwas? Wir Schweizer
sind ein Volk, welches immer klare Verhältnisse haben will.
Wir lieben keine Experimente. Wir setzen den Franken
dort ein, wo er erwiesenermassen auch etwas bringt.
Projektideen werden im Kleinen geboren, etwa am
Stammtisch (wenn es diesen noch gibt), bei Freunden,
in Vereinen, in Firmen, aber auch in Schulen. Dann
entsteht Euphorie, man sucht Verbündete, die diese
Gedanken mittragen. Aber über eine Frage kommt
letztendlich niemand herum: Was bringt’s?
Oder anders gesagt, was kostet’s? Ich denke, diese
Grundhaltung hat uns viel Erfolg gebracht, letztendlich
auch Wohlstand. Nur, vielleicht stehen wir uns manchmal
selber im Weg und würgen gute Ideen frühzeitig ab.
Nehmen wir zum Beispiel die Idee, eine Winterolympiade
in der Schweiz abzuhalten. Wo wäre es sinnvoller,
einen solchen Anlass abzuhalten, bei welcher die
Infrastruktur schon vorhanden ist, als in der Schweiz?
Wir übertragen die Verantwortung Drittweltstaaten oder
diktatorischen Regierungen, welche nur darauf warten, sich
ins Schaufenster der Welt zu stellen. Redet da jemand von
Umweltverträglichkeit oder Nachhaltigkeit? Hand aufs Herz,
sind Sie nicht auch ein wenig stolz, wenn unsere Skifahrer
oder Hockeyaner erfolgreich sind?
Ohne Innovation geht das nicht – gerade im Sport.
Und ein erfolgreicher Sportler ist die günstigste Werbung
für unser Land. Roger Federer ist das beste Beispiel dafür.