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Die CVP will die Baarer Festkultur bewahren

18. April 2019

Sicherheit, Verkehr, Alkoholausschank, Feuerwehr, Werbung: Die Liste der einzuholenden Bewilligungen für eine Veranstaltung ist lang. Gerade auf unerfahrene Veranstalter kann der administrative Aufwand für einen Anlass abschreckend wirken. Kommt hinzu, dass im immer dichter bebauten und bewohnten Baar die Interessen der Veranstalter und der Bevölkerung aufeinanderprallen. Und die Bereitschaft, sich freiwillig und ehrenamtlich zu engagieren, ist ebenfalls am Sinken. Keine einfachen Zeiten also für Veranstalter von kleineren, aber auch von grösseren Festen wie der Räbefasnacht, der Chilbi, des Dorf-Fäschts, des Abendschwingens und vieler anderer Anlässe, die zur Baarer Dorfkultur gehören und die Beweis eines vielfältigen Vereinslebens sind.

Immer wieder wird an den vielen traditionellen Veranstaltungen, die Ausdruck der Baarer Festfreude und des Bedürfnisses nach Begegnung und Austausch sind, das Baarer Festwetter gerühmt. Doch der Baarer Festhimmel hat sich gerade für die Organisatoren verdüstert. Die Auflagen sind gestiegen, die Hürden sind höher geworden. Die CVP Baar ist der Ansicht, dass es für ein lebenswertes Baar unerlässlich ist, den Veranstaltern und Organisatoren unter die Arme zu greifen. Die Baarer Fest- und Vereinskultur gilt es zu bewahren. Die CVP stellt deshalb dem Gemeinderat in einer Interpellation mehrere Fragen, um Möglichkeiten auszuloten, wie die öffentliche Hand den Veranstaltern, Organisatoren und Vereinen entgegenkommen könnte. Die Partei fragt nach der Bedeutung, die der Gemeinderat den verschiedenen Veranstaltungen einräumt, wie er diese bereits heute unterstützt und wie er die wachsenden Auflagen und Anforderungen beurteilt.

 

Übergabe der Interpellation «Fäscht Büro» Baar

CVP-Präsident Heini Schmid (rechts) überreicht die Interpellation zur Baarer Festkultur Gemeindeschreiberin Andrea Bertolosi und Gemeindepräsident Walter Lipp.

 

Ebenso will die CVP Baar wissen, wie sich der Gemeinderat zu Freinächten und längeren Öffnungszeiten stellt. Sowohl an der Chilbi als auch an der Fasnacht wurden Beizenbetreiber wegen Störung der Nachtruhe verzeigt. So verständlich das Bedürfnis der Anwohner auf Schlaf ist, so wichtig ist es auch für die Baarer Festkultur, dass ein Anlass bis in die frühen Morgenstunden dauern darf. Die CVP spricht in ihrer Interpellation aber auch den Wunsch an, Veranstalter in die Planung von gemeindlichen Bauprojekten einzubeziehen. Konkret geht es um den Ersatz für das Schulhaus Wiesental. Die beiden jetzigen Turnhallen sind bei zahlreichen Veranstaltungen in der Waldmannhalle fixer Bestandteil des Raumkonzepts. Dies müsste – so die Meinung der CVP – beim Neubauprojekt berücksichtigt werden.

Schliesslich regt die CVP Baar die Schaffung eines «Fäscht-Büros» auf der Gemeindeverwaltung an, einer Anlaufstelle für aktuelle und potenzielle Veranstalter, die diese bei den Bewilligungsverfahren und in organisatorischen Fragen unterstützen könnte. So würde die Gemeinde Baar ihrem Ruf als Festhütte des Kantons alle Ehre tun und noch aktiver zur Baarer Fest- und Vereinskultur beitragen.

 

Hier der Wortlaut der Interpellation:

Interpellation der CVP Baar betreffend die Unterstützung der Baarer Festkultur durch die Gemeinde («Fäscht Büro») vom 18. April 2019

 Die CVP Baar hat am 18. April 2019 folgende Interpellation eingereicht:

Die Gemeinde Baar ist bekannt für ihre traditionelle Festkultur. Fasnacht, Chilbi und das Dorf-Fäscht sind feste Bestandteile der Baarer Kultur und Lebensfreude. Aus den Veranstalterkreisen ist vermehrt zu hören, dass die Durchführung dieser Anlässe anspruchsvoller wird, da die Auflagen von Seiten der öffentlichen Hand immer umfangreicher werden. Gleichzeitig wird es schwieriger Freiwillige zu finden, die bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren. Wird nicht rechtzeitig Gegensteuer gegeben, läuft Baar Gefahr, wichtige ehrenamtlich organisierte Veranstaltungen zu verlieren.

 

In diesem Zusammenhang stellt die CVP Baar dem Gemeinderat folgende Fragen:

  1. Wie beurteilt der Gemeinderat die Bedeutung von Fasnacht, Chilbi, Dorf-Fäscht und anderen grösseren Veranstaltungen wie z.B. Abendschwingen, Tour de Suisse, Schwing- und Brauchtumsfesten, Gewerbeausstellungen etc. für das Baarer Dorfleben?
  2. Teilt er die Meinung, dass die Anforderungen an die Durchführung dieser Anlässe gestiegen sind? Wenn ja, wo liegen die Ursachen für diesen Anstieg und wer stellt diese höheren Anforderungen?
  3. Wie beurteilt der Gemeinderat die Tatsache, dass die Polizei an der Chilbi und an der Fasnacht Bussen verteilt hat, weil nach 2 respektive 4 Uhr in temporären Bars/Beizen Musik gespielt wurde? Ist der Gemeinderat bereit, weiterhin Ausnahmebewilligungen für Freinächte mit Musik bis 4 Uhr zu sprechen? Ist er auch bereit, sich für eine grundsätzliche Verlängerung bis 4 Uhr einzusetzen?
  4. Inwiefern berücksichtigt der Gemeinderat die Bedürfnisse und Wünsche der Veranstalter bei Bauprojekten? Wie werden im konkreten Fall der Schule Wiesental Sportvereine und andere Veranstalter in die Planungen miteinbezogen?
  5. Sieht der Gemeinderat Möglichkeiten, die Anforderungen von Seiten der öffentlichen Hand zu reduzieren? Wenn ja, welche konkreten Massnahmen auf gemeindlicher und kantonaler Ebene sind möglich?
  6. Wie unterstützt die Gemeinde Baar schon heute die Veranstalter? Welche zusätzlichen Möglichkeiten sieht der Gemeinderat Baar, wie er die Veranstalter unterstützen könnte?
  7. Wie beurteilt der Gemeinderat Baar die Idee der Schaffung eines «Fäscht Büros» auf der Gemeindeverwaltung, welches die Veranstalter, insbesondere bei den Bewilligungsverfahren und in organisatorischen Fragen, unterstützen würde?

 

Interpellation

Medienmitteilung