Unsere Website ist nicht für deine Browserversion optimiert.

Seite trotzdem ansehen

Der neue Stadtkanton Zug?

19. September 2019

Nimmt man die Bauzonenfläche pro Einwohner als entscheidende Kennzahl, ist Zug hinter Basel-Stadt und Genf bereits der drittstädtischste Kanton der Schweiz.

Letzten Sommer hat der Kantonsrat mit dem Richtplan beschlossen, diesen Urbanisierungstrend weiterzuführen und zu stärken. Die Talgemeinden wurden zusammenfassend als Stadtlandschaften betitelt und die Wachstumszahlen von Bevölkerung und Beschäftigten dementsprechend hoch angesetzt. Diese Verstädterung der Talgemeinden entspricht zwar nicht meiner persönlichen Vorstellung, wichtig ist nun aber, die umliegende Raumentwicklung adequat an diesen raumplanerischen Beschluss anzupassen und den sozialen Bedürfnissen aus diesem Wachstum Rechnung zu tragen.

Das Bedürfnis nach Naherholungsmöglichkeiten und die damit verbundene Suche nach ruhigen Naturlandschaften wird massiv zunehmen. Die Lebensräume um die Stadtlandschaften werden wichtiger denn je. In solchen Naherholungsgebieten vertragen sich verschiedene Nutzungen überlagernd. Es ist möglich, Land- und Forstwirtschaft wie auch Naturschutz mit den Erholungssuchenden unter einen Hut zu bringen.

Was sich aber gar nicht verträgt mit der Naherholung ist der Kiesabbau.

Es erstaunt, dass die Regierung trotz grossem Gegenwind eine Kiesabbauzone in schönstem Erholungsgebiet festlegen will. Ziel sei es, dass sich der Kanton Zug selbständig mit Kies versorgen kann – ja, ausgerechnet mit Kies. Wichtigste Güter werden heute um die ganze Welt hin und her verschoben und mit Freihandelsabkommen wird der Import von Lebensmitteln aus umstrittensten Ländern angestrebt und gefördert. Nun sollen eigene, fruchtbarste Böden und Grundwasservorkommen grossflächig zerstört werden, um eine autarke Versorgung des Kantons Zug mit Kies sicherzustellen, ohne auch nur über die Region hinaus nach besseren Lösungen zu suchen.

Immerhin, der Regierungsrat möchte eure Meinung dazu hören und hat unter dem Link; https://www.zg.ch/behoerden/baudirektion/arv/richtplanung#richtplananpassungen-1 ein Mitwirkungsformular aufgeschaltet. Meine Meinung ist gemacht und ich setze mich gegen den Kiesabbau und für den Erhalt eines einzigartigen Nacherholungsgebiets ein.