Demokratie ist nie der leichteste Weg
21. Oktober 2017
Der Startschuss für die Wahlvorbereitungen der diversen Parteien ist bereits gefallen. Die Zuger Gesamterneuerungswahlen 2018 stehen vor der Tür. Strategien und Berechnung werden entwickelt und Kampagnen geplant.
Doch sind sich unsere Wähler bewusst, was es bedeutet, einer direkten Demokratie anzugehören? Welchen Wert politischer und sozialer Frieden darstellt? Warum eine vielfältige Partei-Landschaft wichtig ist? Da kommen mir oft Zweifel. Denn im letzten Jahr blieb rund die Hälfte der Stimmberechtigten der Urne fern. Tendenziell beteiligen sich immer weniger Bürger aktiv am politischen Prozess. Nicht weit von hier zeigt sich ein anderes Bild: Eine Landesprovinz versucht verzweifelt, mit demokratischen Mitteln ihrer Bevölkerung Gehör zu verschaffen. Der konstruktive Dialog wurde bis heute durch die regierende Partei verweigert und eine friedliche Abstimmung durch Polizeieinsätze teilweise brutal bekämpft.
Ich wünsche mir, dass es uns Schweizer Bürgern einmal mehr bewusst wird, welches Privileg es bedeutet, ungehindert abstimmen und wählen zu können. Die Aufgabe für uns Politiker ist es, die Parteivielfalt zu erhalten, im Dialog zu bleiben und den sozialen Frieden zu gewähren und fördern. Dazu gehört übrigens auch das aktuelle Thema der Altersvorsorge.
«Der Weg ist das Ziel». Da steckt viel Wahrheit drin, wie ich selber diesen Sommer auf den 2’130 Kilometer des Jakobswegs «erlaufen» durfte. Auch wenn sich manchmal Hindernisse und Umwege auftun, müssen wir dem Weg weiter folgen. Am besten gemeinsam. Zu Hause bleiben gilt nicht. Und die Schuhe einem anderen in die Hand drücken erst recht nicht.