Bitte nicht immer beim Mittelstand
15. Mai 2017
Beitrag der CVP Baar zum Parteienforum im «Zugerbieter» vom Mai 2017
Sparübungen sind unbeliebt. Das sehen wir regelmässig im Kantonsrat und an der Gemeindeversammlung. Allerdings regt sich in mir das Gefühl, dass schlussendlich immer diejenigen zur Kasse gebeten werden, die sich nicht wehren (wollen). Immer tritt der Mittelstand für die Gemeinschaft ein und ist bereit, «Spar-Kröten» zu schlucken.
Ein Beispiel aus Baar, das nicht zur Sparübung verkommen darf, ist das Modell der Betreuungsgutscheine. Die CVP hat den Systemwechsel von Anfang an unterstützt, hat aber moniert, dass das Limit des steuerbaren Einkommens zu tief angesetzt wurde (bis 60’000.- Franken). Das Budget für dieses Jahr zeigt, dass in diesem Lohnspektrum der Bedarf gar nicht so gross ist.
Dafür wird eine echte Mittelstandsfamilie kaum auch nur einen symbolischen Beitrag an die Kinderkrippe erhalten. Und um die Symbolik geht es hier: Es wird erwartet, dass die Mittelstandsfamilie Arbeit und Familie unter einen Hut bringt, und dass der Wirtschaft gut ausgebildetes Personal nicht durch Babypausen abhanden geht. Der «Dank»: Durch das zusätzliche Einkommen werden auch noch die Gebühren und die Steuern höher.
Gute und richtige Sparpolitik hat auch mit Fairness denjenigen gegenüber zu tun, die zahlen.