Bike to school/ Masterplan Velo
27. Juni 2018
Ich war – das gebe ich gerne zu – versucht dasselbe Votum nochmals zu halten, das ich hier vor etwas mehr als zwei Jahren bereits zu dieser Motion gehalten habe. Warum dies? Weil es immer noch topaktuell wäre und sich nach unserer Ansicht nicht viel Grundlegendes getan hat. Kleine Brötchen wurden zwar schon gebacken und wir sind uns als Politiker bewusst, dass unsere Mühlen langsam mahlen. Ich wies schon damals darauf hin, dass nach dem Masterplan nun auch Taten zu folgen hätten. Und ich formulierte darin verschiedene Anregungen. Insofern bin ich etwas ernüchtert, sehe aber auch, dass der Stadtrat an sich willens ist, die „Bike-to-school-Wege“ voranzutreiben. Auch anerkennen wir, dass der Stadtrat allein es nicht in der Hand hat und teilweise vom Goodwill des Kantons abhängig ist oder von grösseren zusammenhängenden Projekten. Die CVP nimmt daher vom Masterplan – Stand Juni 2018 – Kenntnis und wird die Motion als erledigt abschreiben.
Ich erlaube mir noch kurz Bezug zu einigen Punkten zu nehmen, die in unserer Fraktion zu Diskussionen geführt haben:
Leider muss festgestellt werden, dass die Verbindungswege respektive Querungen zwischen den beiden Velorouten Baar-Oberwil und Chamerstrasse-Seeroute noch immer fehlen. Konkret heisst das auch, dass die Musikschule von Süden her weiterhin schlecht direkt und sicher erreicht werden kann. Da wird doch den jungen Velofahrenden zugemutet, dass sie vom See her über die Rigistrasse gleich viermal Kreuzungen passieren oder queren müssen. Mit Sicherheitsdenken hat das ganz sicher nichts zu tun.
Was der Stadtrat unter „Nr. 71 Bundesplatz“ und unter „Nr. 72 Alpenstrasse“ schreibt, ist schlicht ein unhaltbarer Zustand. Da äussert der Stadtrat seine Machtlosigkeit bei Kantonsstrassen respektive seine Abhängigkeit vom Kanton, weil unterschiedliche Auffassungen bestehen bezüglich Nutzen und Verhältnismässigkeit. Hingegen verspricht der laufende Wettbewerb zum Geviert Alpenstrasse neue Lösungsansätze, die jetzt noch blockiert sind. Vielleicht kann uns der Stadtrat hierzu schon sagen, in welche Richtung die Strategie gehen soll?
Bei Punkt „B General-Guisan-Strasse“ steht, dass die Grundwasserwanne aufgefüllt wird. Ist das nun beschlossene Sache? Hier möchten wir vom Stadtrat wissen, was seine Haltung ist zur von uns geforderten Veloverbindung über den ehemaligen Schleifedamm zum See. Der Kommentar lässt vermuten, dass die Auffüllung sicher und der Velo-Highway gestorben sind! Ist dem so?
Auf Seite 7 stossen wir beim „Masterplan V-Zug/ Industriestrasse Nord, Strassenabschnitte Ahorn- und Göblistrasse“ wieder auf ein Kantonsstrassen-Thema. Ich werde nicht müde zu wiederholen, dass sich der Stadtrat dafür einsetzen soll, dass die Platanenallee erhalten werden kann. Ein Veloweg könnte hier problemlos abgesetzt und parallel zur Strasse separat geführt werden und zwar „im Schatten, hinter“ der Platanenallee, ohne dass diese Bäume zugunsten von mehr Strassenraum gefällt werden müssen. Diese Variante hätte zudem noch den Vorteil, dass sie für die Velofahrenden noch sicherer wäre.
Die CVP ist gespannt auf die Strategien zum Konzept Langsamverkehr, die innerhalb der anstehenden Ortsplanungsrevision ausgearbeitet werden sollen. Spätestens da müsste ein durchgehendes und zusammenhängendes Velowegnetz geplant und geschaffen werden. Es ist unbestritten, dass in einer wachsenden Stadt die Platzverhältnisse immer enger werden, ebenso wie die damit einhergehende zunehmende Mobilität. Dabei nimmt das Velo in einem urbanen Gebiet eine enorm wichtige Rolle ein und muss daher auch zwingend gefördert werden, was im Interesse aller Bewohner der Stadt Zug ist.
Isabelle Reinhart, Gemeinderätin GGR Zug