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Belebung für die Baarer Kultur

12. Mai 2019

Wie steht es um die Baarer Kultur und Kunst? Diese Frage stellte die CVP Baar am Samstag, 11. Mai, im Rahmen der Veranstaltung «Baar: kultur- und kunstlos?». 44 Personen diskutierten mit – und kamen zu unterschiedlichen Erkenntnissen.

 

Die Gemeinde Baar hat die Rathus-Schüür, den Kunstkiosk, die Schrinerhalle, den Gemeindesaal, ein paar Galerien, einige Restaurants mit kulturellem Angebot, ein Kino und Veranstaltungen wie die Chilbi, die Fasnacht oder das Dorf-Fäscht. Ist das nun kulturelle Vielfalt? Braucht ein Dorf wie Baar nicht mehr an kulturellen Angeboten? Oder wäre es für eine Stadt, wie Baar eben auch eine ist, angemessen, ein breiter aufgestelltes Kunst- und Kulturangebot zu haben? Beispielsweise eine Kulturbeiz mit Konzerten und anderen Veranstaltungen mitten im Dorf? Diese und andere Fragen diskutierten am Samstag, 11. Mai, 44 Personen an der Veranstaltung der CVP Baar «Baar: kultur- und kunstlos?». Die Baarer Kulturbeauftragte Claudia Emmenegger, die junge Baarer Kulturschaffende Laura Hürlimann, Bürgerrat, Räbevater und Musiker Erich Andermatt sowie Roberto Branca, Gastronom im «Cheers» waren unter der Moderation von Severin Hofer, Kindergartenlehrer, Autor und Kunstschaffender, für die Inputs besorgt. 44 Personen – darunter Regierungsrat Martin Pfister, Gemeinderat Zari Dzaferi oder Kantonsrat Heini Schmid sowie verschiedene Kunst- und Kulturschaffende – beteiligten sich intensiv an der Diskussion.

 

 

Die Gemeindeverwaltung Baar ist mit dem Kulturangebot zufrieden. Laut Claudia Emmenegger sei es Aufgabe der Gemeinde Baar zu vermitteln, finanziell zu unterstützen und allenfalls organisatorische Hilfestellung zu leisten. Kunst und Kultur zu schaffen sei aber die Aufgabe von Privaten. Dieser Meinung war grundsätzlich auch Erich Andermatt. Für ihn fehlt es aber zum Teil an der Unterstützung der Gemeinde, gerade was die Vermietung der Räumlichkeiten angehe. So seien zum Beispiel für die Fasnacht gewisse Räume wie das Schwesternhaus tabu. Eine ähnliche Erfahrung machte auch Laura Hürlimann. Vor fünf Jahren habe sie ein Festival in Baar organisieren wollen. «Auf der Gemeinde wurde dieses Anliegen abgeblockt», so Hürlimann. Dabei gebe es gerade für Junge in Baar zu wenig Angebote. Wirklich attraktiv seien die klassischen Baarer Feste, ansonsten sei das Angebot dürftig. Ein grösseres kulturelles Angebot wünscht sich auch Roberto Branca. Die Konzerte, die er in seinem Lokal «Cheers» an der Dorfstrasse organisiert, werden sehr gut besucht. Weitere Angebote wie dieses würden die Szene beleben, ist er überzeugt.

 

 

Mehr und andere Kultur: ist das in Baar möglich und nötig? Ja, das wäre es, so die weit verbreitete Meinung. Denn, so war aus dem Publikum zu hören, Baar sei eine familiäre Gemeinde mit vielen engagierten Leuten. Das Potenzial für eine Belebung wäre da, doch es braucht sehr viel Durchhaltevermögen und Wille, um neue Angebote zu schaffen. Auch wenn sich die Baarer Kunst- und Kulturszene nach diesem Samstagmorgen nicht revolutionieren wird, so war die Diskussionsrunde für die CVP Baar dennoch ein Erfolg. Das Thema bewegt, was einerseits zeigt, dass Baar nicht kultur- und kunstlos ist, dass aber andererseits ein breiteres Kultur- und Kunstangebot wünschenswert wäre. Die CVP Baar wird die Erkenntnisse aus der Impulsveranstaltung nun intern auswerten und sich über mögliche weitere Schritte Gedanken machen.