Forderung nach Tageschulen
21. Januar 2020
Erreichen Kinder das Alter der Schulpflicht wird die Organisation ihrer Betreuung für die berufstätigen Eltern nicht einfacher, sondern zunehmend zu einem komplizierten Puzzle von Randzeiten-, Mittags- und Ferienbetreuung. Deshalb fordert die CVP die Einführung von Tagesschulen in allen Zuger Gemeinden. Die Besonderheit dieser Form der Volkschule liegt darin, dass Unterricht und Betreuung durch pädagogische, organisatorische, personelle und räumliche Massnahmen verbunden werden. Wichtig ist auch eine zeitliche Regelmässigkeit über alle Werktage hinweg. Nur so können beide Elternteile ihre Berufstätigkeit langfristig planen. Diese Schulform soll freiwillig besucht werden können.
Aus Sicht der Wirtschaft wird der Fachkräftemangel zu einer zentralen Herausforderung. Der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte intensiviert sich. Dies auch vor dem Hintergrund, dass bald geburtenstarke Jahrgänge in Pension gehen werden. Die wegfallenden Arbeitskräfte können ersetzt werden durch eine höhere Migration von ausländischen Arbeitskräften, längeres Arbeiten von pensionierten Personen oder eben auch einem besseren Zugang von inländischen Arbeitskräften zum Arbeitsmarkt. Hier werden in Zukunft Tagesschulen eine zentrale Rolle spielen. Sie ermöglichen, dass beide Elternteile berufstätig sein können. Leider wird dieser Arbeitsmarktzugang vorwiegend jungen Frauen immer noch verunmöglicht.
Aus Sicht des Staates führen Tagesschulen zu mehr Wohlfahrt, höheren Einkommensteuern und ein tieferes Risiko sozialer Abhängigkeit von Eltern. Die Rendite auf staatlichen Bildungsausgaben wird sich markant erhöhen, wenn beide Elternteile ihr gelerntes auch wirklich nutzen können.
Ich hoffe auch der Regierungsrat erkennt, dass verändernde gesellschaftliche Anforderungen eine Anpassung unserer Volkschule nötig machen und die Motion der CVP für Tagesschulen zur Umsetzung empfiehlt.