Sommerferien – Genuss, Wertschätzung und Verantwortung

15. Juli 2019

Die Sommerferien sind da! Konnten Sie schon Ferien geniessen oder haben Sie die Zeit noch vor sich?

Diesen Sommer zieht es uns an die Ostsee. Mit dem Velo radeln wir während mehreren Tagen an der Küste entlang. Das Wetter und insbesondere der Wind sind die grossen Unbekannten. Bekanntlich gibt es ja kein schlechtes Wetter, sondern man und frau stecken schlicht in den falschen Kleidern! Apropos Kleider: ich habe damit begonnen, meine Velokleider bereit zu legen. Auf dem Kleideretikett meines Sport-T-Shirts ist zu entnehmen, um welche Textilfaser es sich handelt und ich lese zudem – Made in Vietnam.

Vietnam, ein wirtschaftlich aufstrebendes Land. Die Textilindustrie ist ein wichtiger Wirtschaftszweig geworden. Viele Kleider werden dort zugeschnitten, gefärbt, genäht. Wir wissen, dass unzählige europäische Firmen ihre Produkte – und nicht nur Textilien – im Ausland herstellen. Auch schweizerische Konzerne gehören dazu. Immer wieder geraten grosse Konzerne in die Kritik, dass sie in Billiglohnländern schamlos zu Lasten der Umwelt und der Menschen produzieren. Die Kritik verhallt wirkungslos und ohne Konsequenzen.

Das soll sich ändern. Mit der sogenannten Konzernverantwortlichkeitsinitiative – kurz KOVI – werden Konzerne mit Sitz in der Schweiz verpflichtet, bei ihren Geschäften international anerkannte Menschenrechte und Umweltstandards zu achten. Es geht dabei klar um die Verhinderung grundlegender Verstösse wie z.B. Verschmutzung von Trinkwasser, Kinderarbeit, Zwangsarbeit. Schweizerische Konzerne, beziehungsweise ihre ausländischen Tochterfirmen, die sich nicht daran halten und dadurch Schäden verursachen, sollen dafür gerade stehen.

Mein T-Shirt liegt im Koffer bereit. Meine Freude auf die Veloferien ist gross. Als Reisender, Gast und Kunde werde ich mich respektvoll und mit Wertschätzung den Menschen und ihrem Heimatland gegenüber verhalten. Auch Konzerne tragen diese Verantwortung für faires und nachhaltiges Handeln!