Die Milch dieser Kuh schmeckt!
5. April 2019
Als «Kuhhandel» beschimpfen die Gegner die Vorlage über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung (STAF). Sie wollen uns damit suggerieren, dass diesem sorgfältig ausgearbeiteten, gut schweizerischen Kompromiss etwas Unseriöses anhaftet. Tatsächlich packt die STAF-Vorlage zwei Probleme gleichzeitig an; und dies – wie uns die Staatsrechtler sagen – in einer verfassungskonformen Art. Das uns zum Kauf angebotene «Tier» ist eine äusserst fleissige Milchkuh! Einerseits soll der steuerliche Sonderstatus multinationaler Grosskonzerne abgeschafft werden. Diese werden in Zukunft analog unserer lokalen KMUs besteuert. Damit hält sich die Schweiz an internationale Steuerrichtlinien und bleibt fair gegenüber allen Wettbewerbsteilnehmern. Auf der anderen Seite steht unsere AHV, für viele Menschen die Basis ihrer Altersvorsorge, vor einem Finanzierungsproblem. STAF will für jeden Franken, welcher der öffentlichen Hand infolge der Steuervorlage entgeht, einen Franken in die AHV fliessen lassen. Bund, Arbeitgeber und Arbeitnehmer stopfen so ein Loch von 2.1 Milliarden Franken. Dies führt – über das Ganze gesehen – zu einem sozialverträglichen Ausgleich. Ich stimme JA zur STAF; die Milch dieser Kuh schmeckt nach einer erstklassigen Essenz eines gut verdaulichen schweizerischen Kompromisses.