Zum kantonalen Richtplan
19. Juni 2018
Mit über 124‘000 Einwohner kommt der kleine Kanton Zug heute bereits schon sehr an seine Grenzen. Das merkt jeder der auf der Strasse unterwegs ist oder die Natur geniessen will. Man ist nie alleine. Zug ist nach wie vor sehr attraktiv als Wohn- und Wirtschaftsstandort. Das soll er auch bleiben aber sicher nicht mehr mit so einem Wachstum.
Bereits 2013 wurde ein wichtiger Wegweiser gelegt für das Bevölkerungs- und Siedlungswachstum. Mit dem Grundsatz keine wesentlichen Flächen neu ein zu zonen, hat sich der Kanton klar entschieden für eine Verdichtung nach innen. Was für mich bedeutet, dass man das Wachstum so bereits reguliert. Nach innen kann man nicht x beliebig wachsen.
Mit den neusten Zahlen des Bundesamtes für Statistik wächst die Bevölkerung des Kantons Zug bis ins Jahr 2040 bis auf 148‘500 Personen. Im Angepassten Richtplan werden nun die prognostizierten Zahlen vom Bund auf die verschiedenen Gemeinden aufgeteilt. Für das hat man eine räumliche Gliederung für den Kanton gemacht. Man unterscheidet nun zwischen Stadt-, Zwischen-, Kultur-, und Naturlandlandschaft. Mindestens 85% vom Wachstum soll vor allem in den Stadtlandschaften stattfinden. Das heisst, dass die verbindlichen Zahlen eine neue starke Regulierung der Gemeinden haben. Das geht mir zu weit, da wie schon erwähnt, der Wachstum durch Einzonungen und Verdichtung gegen innen geregelt werden.
So werden Gemeinden bewusst politisch und wirtschaftlich zurückgebunden. Zum Beispiel wird weniger gebaut was zur Folge hat, dass die Wohnungen noch teurer werden und die vielen Kleingewerben keine Arbeit in der Region haben. Die Immobilienpreise steigen und die Arbeitsplätze verschwinden in den Gemeinden. Der Verkehr zwischen den Stadtlandschaften und Zwischenlandschaften wird ansteigen. Eine zu starke Regulierung vom Staat hat immer zwei Seiten.
Patrick Iten
Kantonsrat, CVP, Oberägeri