Leserbrief – Klares Nein zur Volksinitiative «Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung»
4. Februar 2022
Im Herbst haben Bundesrat und Parlament das neue Tabakproduktegesetz verabschiedet. Es schützt die Jugend sehr zielgerichtet. Neu gilt beispielsweise ein Verkaufsverbot von Tabakwaren an unter 18-jährige. Auch für die Werbung sind strenge Vorschriften vorgesehen. Plakatwerbung ist genauso verboten wie Werbung in Kinos, im öffentlichen Verkehr oder an öffentlichen Gebäuden. Tabakwerbung verschwindet also aus dem öffentlichen Raum. Hingegen darf weiterhin da Werbung gemacht werden, wo sich diese an Erwachsene richtet. Die Volksinitiative hingegen will ein totales Werbeverbot. Werbung soll überall da verboten sein, wo sie Jugendliche erreichen kann. Weil potentiell immer ein Jugendlicher erreicht werden kann, ist es ein vollumfängliches Werbeverbot. Das ist unverhältnismässig und richtet grossen wirtschaftlichen Schaden an. Es bedeutet Verluste für Medien, Werbebranche, Kultur oder Detailhandel. Ausserdem darf man mit Fug und Recht behaupten, dass in der Schweiz jeder Erwachsene eigenverantwortlich entscheiden kann und soll. Das gilt auch in Bezug auf ungesunde Produkte. So lange ein Produkt legal ist – wie Tabak es ist – muss auch Werbung in einem gewissen Rahmen möglich sein. Totale Werbeverbote passen nicht zur Schweiz. Ich unterstütze deshalb das neue Tabakproduktegesetz und sage klar Nein zur schädlichen Initiative.
Laura Dittli, Präsidentin Die Mitte Kanton Zug