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Bewegen und verantworten

Wahljahre werfen ihre Schatten voraus. In einem Jahr werden wir im Kanton Zug gewählt haben. Das beschäftigt mich nicht nur als Ortsparteipräsidentin. Denn wir tragen eine grosse Verantwortung: Die Verantwortung dafür, dass wir Ideen für das Wohl der Gemeinde und des Kantons entwickeln und in Konzepte für die Zukunft ummünzen. Die Verantwortung dafür, dass wir fähige und engagierte Persönlichkeiten motivieren und sie auf die Listen holen.

Als Politikerin machen mir einige Entwicklungen im Ausland Sorgen. Nicht die Wahl als solches, das waren demokratische Akte. Vielmehr wegen der Art und Weise des Wahlkampfes, wegen des Entstehens inhaltlich nicht fassbarer „Bewegungen“. Die Politik ist individuell, ja beliebig geworden. Ich denke hier nicht nur an den zwitschernden Selbstdarsteller im Weissen Haus. Schauen wir nur um uns herum:

  • Der Nachbar im Westen hat eine „Bewegung“ an der Macht, deren Ideen und Wirken auf einer Person beruhen.
  • Im Osten wird Ende Oktober das ganz „Neue“ gewählt. Die Liste trägt nicht mehr das Parteikürzel, sondern den Namen des Spitzenkandidaten. Dazu hat die „neue Volkspartei“ einen neuen farblichen Anstrich bekommen: Türkis ist das neue Schwarz.
  • Im grossen Kanton im Norden hält eine nationalistische „Alternative“ Einzug ins Parlament, welche die Regierung „jagen“ will.

Natürlich sind diese neuen politischen Mitstreiter in Inhalt und Auftritt nicht vergleichbar. Was aber auffällt: Sie wollen eigentlich nicht mehr Partei sein, sondern eine Bewegung. Das tönt neu und „cool“. Man muss auch nicht Mitglied werden, geht keine direkte Verpflichtung ein. Was aber hinterlässt die Bewegung, wenn sie vorbei ist? Wer trägt die Verantwortung? Als Historikerin habe ich ein Déjà-vu.

Nicht nur bewegen sondern auch verantworten – das ist zentral für eine funktionierende Gemeinschaft. Zeigen wir das also auch in den Wahlen nächstes Jahr.